DER ANTIKYTHERA MECHANISMUS
Im Jahre 1900 wurden in der Ägäis nahe der Insel Antikythera von einem römischen Schiffswrack Skulpturen und bronzene Teile geborgen, die in keiner Weise mit dem verglichen werden konnten, was bis dahin im Mittelmeerraum gefunden wurde. Es handelte sich hierbei um ein Räderwerk, das später „Das Räderwerk von Antikythera“ genannt wurde. Man fand in den griechischen Beschriftungen auf den Überresten Hinweise auf den damals gebräuchlichen Kalender, auf Sonne, Mond und auf die damals bereits bekannten Planeten. Daneben fanden sich kreisförmige Skalen mit der Tierkreisteilung und dagegen verschiebbar konzentrische Skalen mit den Monatsnamen. Auf der Rückseite des deswegen auch als Planetarium bezeichneten Räderwerks fanden sich sogar 4 konzentrische gegeneinander verschiebbare Ringe, die dann auf andere Himmelskörper und auf die Planeten hinwiesen. Das eigentliche Räderwerk basiert auf einer Vielzahl von Zahnrädern in 60 Grad-Verzahnung. Diese Verzahnung hat zwar keinen guten Wirkungsgrad, stellt jedoch angesichts der Tatsache, dass über derartige Zahnradtechniken bei den Griechen keinerlei andere Kunde existiert, eine weitere echte Sensation dar. Zahnradtechniken waren den Griechen zwar bekannt, aber sie wurden nur in relativ simplen Anwendungen benutzt.
In 1900, sculptures and bronze parts were recovered in the Aegean Sea near the island of Antikythera from a Roman shipwreck, which could not be compared in any way with what had been found in the Mediterranean until then. It was a wheel mechanism, which was later called "The Wheel mechanism of Antikythera". In the Greek inscriptions on the remains, references were found to the calendar in use at that time, to the sun, moon and to the planets already known at that time. In addition, circular scales with the division of the zodiac were found and on the other hand movable concentric scales with the month names were found. On the back of the wheelwork, which is therefore also called planetarium, there were even 4 concentric rings that could be moved against each other, which then pointed to other celestial bodies and the planets. The actual gear is based on a variety of gears in 60 degree gearing. Although this toothing does not have a good efficiency, it is another real sensation, given that there is no other customer about such gearing techniques among the Greeks. Gear ingenuization techniques were known to the Greeks, but they were only used in relatively simple applications.
Als sich der namhafte Archäologe Spyridon Stais am 17. Mai 1902 an die Untersuchung der Fragmente machte und kurz darauf seine Ergebnisse veröffentlichte, wurden zunächst von vielen Fachleuten die Ergebnisse und die Datierung angezweifelt. Selbst von Fälschung wurde gesprochen. Dennoch sind die Authentizität und die Datierung inzwischen gesichert. Sowohl die gefundenen Münzen als auch die Beschriftung des Gehäuses lassen das Räderwerk auf ca. 80 v.Chr. ansetzen. Nachdem das Räderwerk entdeckt wurde, begann man nach einigen Monaten damit, es zu identifizieren und seine Funktionen zu erforschen. Einige Dinge waren von Beginn an klar. Die einzigartige Wichtigkeit des Objekts war offensichtlich und das Getriebe war eindrucksvoll komplex. Aufgrund der Inschriften und der Zifferblätter ist der Mechanismus korrekt als ein astronomisches Gerät identifiziert worden. Die erste Mutmaßung war, dass es sich hierbei um eine Art Navigationsinstrument, vielleicht ein Astrolabium handelte. Einige dachten, dass es möglicherweise ein kleines Planetarium sein könne,
derart, wie Archimedes eines erstellt haben soll.
When the renowned archaeologist Spyridon Stais began to study the fragments on May 17, 1902, and published his results shortly thereafter, the results and dating were initially questioned by many experts. There has even been talk of counterfeiting. Nevertheless, authenticity and dating have now been assured. Both the coins found and the inscription of the case make the wheel mechanism set at about 80 BC. After the wheel mechanism was discovered, after a few months it began to identify it and explore its functions. Some things were clear from the start. The unique importance of the object was obvious and the gearbox was impressively complex. Based on the inscriptions and the dials, the mechanism has been correctly identified as an astronomical device. The first presumption was that this was a kind of navigational instrument, perhaps an astrolabe. Some thought it might be a small planetarium, the way Archimedes is said to have created one.
Eine genaue Untersuchung wurde aber erst 1958 durch den Engländer Derek del Solla Price - Professor für Wissenschaftsgeschichte an der amerikanischen Yale University - vorgenommen, der beim Studium der Geschichte wissenschaftlicher Instrumente auf den Mechanismus im Athener Museum gestossen ist. Nach allem, was wir über Wissenschaft und Technologie im hellenistischen Zeitalter wissen, dürfte es eine solche Vorrichtung eigentlich nicht geben. Price war so begeistert, dass er über ein Jahrzehnt lang daran arbeitete, die Apparatur
anhand der stark beschädigten Bronzefragmente zu rekonstruieren. Doch erst die 1971 von der griechischen Atomenergiekommission angefertigten Röntgenaufnahmen brachten endgültigen Aufschluss über das Zahnradgetriebe. Im Jahre 1974 veröffentlichte Derek de Solla Price „Gears from the Greeks“, ein Papier indem Seine ganzen Forschungsarbeiten zusammengefasst sind. Dieses Manuskript bildete unter anderem auch die Basis für mein Tellurium Projekt, mit dem ich im Jahre 2006 begann.
However, a detailed study was not carried out until 1958 by the Englishman Derek del Solla Price - professor of history of science at Yale University in the United States - who came across the mechanism in the Athens Museum while studying the history of scientific instruments. From what we know about science and technology in the Hellenistic age, such a device should not actually exist. Price was so enthusiastic that he worked for more than a decade to reconstruct the apparatus using the badly damaged bronze fragments. But it was not until the X-rays taken by the Greek Atomic Energy Commission in 1971 that definitive information on the gearbox was revealed. In 1974, Derek de Solla Price published "Gears from the Greeks", a paper summarising all his research. This manuscript also formed the basis for my Tellurium project, which I started in 2006.